"So schön hab ichs schon lang nicht mehr gehabt" plauderte Moni. "Dass wir wirklich wieder alle vier hier draussen beisammen sind! Im Gebirge wars ja auch schön, aber zum Schwimmen haben wir nur ganz selten einmal gehen dürfen, die Lehrerinnen haben ja so viel Angst gehabt, es könnt mal eine von uns ertrinken oder
wir könnten uns die Augen verbrennen – da ist einmal ein Schreiben gekommen, vom Schulamt, die Schülerinnen dürfen nur mit Kopftuch und Sonnenbrille spazieren gehen."
"Na, habt ihr denn alle das getan?"
"Nein, da war ja bei uns so viel dunkler Wald, Ski gelaufen sind wir nur zweimal im ganzen Winter, einmal waren ein paar Ski oder die Skistiefel kaputt oder der Schuster hat kein Leder gehabt zum Flicken, oder keine Zeit."
"Na ja" warf Hedwig ein, " beim Arbeitsdienst wars ja auch ähnlich, im Bayrischen Wald, da haben wir auch so viel Schnee gehabt und keine Ski!"
"Aber daheim ists doch am Schönsten – und wenn sie uns aus dem Gaswerk hinauswerfen, dann bauen wir uns einfach hier draussen ein kleines Häusel, nicht, Vater?"
"Ja, das wäre schön! Aber aus was denn? Aus deinem Baukasten?"
"Ich geb mein Sparkassenbuch dazu, und ihr habt doch auch alle noch Sparbücher!"
"So, meinst, das reicht für ein nettes kleines Häusel? Aber ich seh da ein bisschen schwarz, bis jetzt gibt’s nämlich noch die sogenannte Baustoff-Bewirtschaftung."
"Und ausserdem, von was leben wir dann?" fragte die skeptische Hedwig.
"Da kaufen wir uns noch ein Stück Acker und bauen Kartoffeln und Gemüse an, und der Vater kriegt schon wieder eine Arbeit irgendwo, und die Hedwig, die kann stricken und Fleckerlteppiche weben, da verdient sie auch was und ich komme auch bald aus der Schule und kann dann Gärtnerin lernen."
"Komm, jetzt spielen wir aber endlich mal wieder Faustball."
Es entwickelte sich ein fröhliches Familien-Faustballspiel, mit anschliessendem Geplätscher im Bach. Danach machten alle noch einen kleinen Spaziergang an den nahen Fluss, aber der lud durchaus nicht zum Bade, vielmehr tobte er gelbbraun und schäumend zwischen seinen Steindämmen daher, fast bis zum Rande vom Schmelzwasser der Berge gefüllt. |
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