Gaswerks-Geschichte


Seit Frühling 2001 steht die ganze Gaswerksanlage still und man studiert nun, was man mit diesem Areal und den Gebäuden machen könnte. Ein Teil der Bauten steht bereits unter Denkmalschutz, man bemüht sich aber, das Ensemble als Ganzes zu erhalten und zweckmässig als Museum, Konzertsaal etc. zu nutzen. Es wird als Denkmal von europäischem Rang und einzigartig in Bayern eingestuft.
Entstanden ist das Gaswerk 1912 –15 nach den Plänen der Münchner Architekten-Brüder Rank und umfasste:
  • Ofen- und Apparatehaus
  • Reinigeranlagen
  • Werkstattgebäude,
  • Wasserturm mit einer Metallhaube
  • Silo
  • Kohlenbunker mit Gleisanschluss
  • 2 Gaskessel, sogenannte Glockenbehälter. Ein 85 m hoher Stahlzylinder-Gaskessel wurde 1957 gebaut.
    Das ganze Gelände war 8 Hektar gross mit zum Teil parkartigen Anlagen und grosszügig gestalteten Gärten. Die Anlagekosten betrugen ca. 5 Millionen Mark.
    Die interessante Architektur sticht dem Betrachter sofort ins Auge. Fenster mit Rundbögen oder ovalen Formen geben den Gebäuden Kirchen-Flair. Zur schiefergedeckten Rotunde des Reinigerhauses hatten sich die Gebrüder Rank wohl von Roms Pantheon inspirieren lassen und die Vielfalt der Dächer mit ihren Walm- und Mansarden-Formen bilden eine abwechslungsreiche Landschaft. Vor einem Jahrhundert baute man ein Energie-Versorgungsunternehmen wie ein Schloss, und dazu passt auch der umgebende grosszügige Park.




  • Bei der Gasherstellung fielen etliche Nebenprodukte an, die erst selber, dann durch Händler vermarktet wurden. Es waren dies hauptsächlich Koks, dann Benzol, Teeröl, Steinkohlenteer-Pech, Eisenlack, Zementschlackensteine, Gipsschlackenplatten und schwefelsaures Ammoniak. Wie dieses in den Jahren um 1935 von den Bauern zum Düngen abgeholt wurde, zeigt folgendes Bild:




    Seit 1915 wurde das Stadtgas aus Kohle produziert, in den Jahren ab 1962 immer mehr Erdgas verwendet. Die Umstellung vom Stadt- zum Erdgas erfolgte von 1968 – 1977, die Gaskessel dienten anfangs noch als Zwischenlager für Notzeiten.
    (Auszüge und Informationen aus Artikeln in der Augsburger Zeitung, verfasst von Angela Bachmair und Franz Häussler)




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