Am 10. April hielt der Verein Swissmove die Jahresversammlung 2010 im Aargau ab, genauer in Schöftland, verbunden mit einer Führung am Wasserwirbelkraftwerk an der Suhre. Auch diesmal waren Gäste vom Twike Klub eingeladen und mit dabei. Ein freundlicher Frühling begrüsste die rund zwei Dutzend Teilnehmer am Bahnhof von Schöftland. Zwei Twingo mit Hochtemperatur NaNiCl-Batterie und drei Twike waren im Laufe des Tages zu sehen.

Mein Sohn Johannes (4) ist der jüngste Teilnehmer und stolz auf seine Twike-Mütze.

Es stellt sich überraschenderweise heraus, dass unser Kraftwerks-Führer Walter Steinmann (links) aus Schöftland das Twike 267 fährt. Hier ist er im Gespräch mit Michael Madoery aus Lenzburg (TW 253, rechts).

Die Führung ist spannend. Es gibt bisher drei solcher Kraftwerke auf der Welt. Erfunden wurde es in Österreich. Die Anlage hier nutzt ein Gefälle der Suhre von rund 1.4 Metern. Die Konzession konnte in Rekordzeit erhalten werden dank einer guten Zusammenarbeit mit den Behörden, den Verantwortlichen aus Naturschutz und Fischerei, sowie und den Grundbesitzern. Die Baukosten betrugen rund 300'000 Franken, finanziert durch private Beteiligungen. Die Energie für rund 20 Haushalte wird mit kostendeckender Einspeisevergütung an das lokale Energieunternehmen verkauft.

Die Suhre fliesst von hinten nach links. Das Nutzwasser fliesst über ein kleines Wehr nach rechts.

Rund 1-2 Kubikmeter Wasser strömen pro Sekunde durch den Rechen...

...in den Einlaufkanal zur kreisförmigen Wirbelzone. Der Wirbel treibt einen Schaufelpropeller mit vertikaler Achse. Über ein Getriebe und einen Asynchron-Drehstrom-Generator werden rund 15-20 kW elektrische Leistung gewonnen. Die Effizienz ist etwas besser als bei einem herkömmlichen Kleinwasserkraftwerk. Mit dem Ertrag kann die Einrichtung in rund 10 Jahren amortisiert werden.

Das Wasser fliesst durch ein rundes Loch im Becken nach unten, kommt dadurch in eine starke Drehung, wie beim Ablauf einer Badewanne. Die Strömung reisst den Propeller mit, der vom Generator auf rund 20 Umdrehungen pro Minute elektrisch abgebremst wird. Um den Wirkungsgrad der Anlage zu erhöhen wird das System auf einen variablen Frequenzumrichter umgestellt und die Form der Schraube optimiert. Forscher der Fachhochschule Nordwestschweiz in Brugg/Windisch begleiten die Arbeiten.

Unter dem Wirbelloch führt ein horizontaler Kanal nach aussen. Die Auslaufrinne vereinigt sich weiter hinten mit dem Fluss. Fische können in beiden Richtungen den Wirbel durchschwimmen.

Swissmove-Präsident Louis Palmer (Solartaxi) dankt Walter Steinmann für die Präsentation.

Bei der Swissmove-Vereinsversammlung sind nur die Mitglieder dabei...

...während sich die weiteren Gäste im gediegenen Restaurant Schlosspark unterhalten. Rechts sitzen Edwin Griesser und Ferdi Uehli (ganz rechts). Anschliessend sitzen alle im schönen Park des Schlosses auf der anderen Seite des Restaurants zusammen. Louis Palmer berichtet vom Projekt
Zerorace (
www.zero-race.com), einem Rennen um die Welt mit mehreren internationalen Fahrzeug-Teams. Es ist nicht sicher, ob der Anlass dieses Jahr starten kann. In den nächsten Tagen gibts eine Sitzung mit dem Hauptsponsor. Da drücken wir die Daumen!
Ein spezieller Dank für die perfekte Organisation an Peter und Esther Kengelbacher und den Verein Swissmove! Weitere Informationen auf der Website der Genossenschaft Wasserwirbelkraftwerke:
www.gwwk.ch Für den TWIKE Klub, Peter Zeller, 11.4.2010