Der Architekt

    

Es gibt immer was zu planen. Nach 6 Jahren wissen wir nun wie das Haus sein sollte und was nicht so lange überlebt hat: Alles was in die Baustoff-Kategorie "Ameisenfutter" gehört, und dazu zählt vorallem das Kokosholz, überlebt es nicht so lange. Vorgestern habe ich mich aufs Bett gesetzt und unter Geknirsche ist der Bettpfosten in sich zusammengefallen . . .

Zeit für ein Konzept und Pläne. Ab zum Markt und für 715 Pesos (=22.-SFr) die komplette Ausrüstung für's Architekturbüro besorgen . . . muss ja nicht immer CAD sein.


Das Raumkonzept

Die Zugangsachse in der Form des gepflasterten Weges mit dem Entwässerungskanal in der Mitte gliedert das Grundstück im vorderen Bereich. Es schafft die Verbindung zwischender Strasse und dem Haus. Entlang der Achse sind die Werkstatt und das Waschhaus aufgereiht. Die Allee aus inzwischen recht grossen Palmen und Mangobäumen gibt der Achse einen Park Charakter.

Die z-förmige Mittelwand des Hauses begrenzt die Achse. Dort ist der Wohnbereich, wo sich die 8 - 12 Bewohner auf Sofa und Treppenaufgang finden.

Die Funktionalität

Die Strukturidee des Hauses mit dem zentralen Sanitärturm hat sich als sehr funktional erwiesen. Die untere und obere Wohnung fliessen im offenen Treppenpodest zusammen, wo man gerne draussen sitzt, ein Bier trinkt (und sich von den Mücken auffressen lässt).

    

Das externe Wasch- und Badehaus bietet eine Alternative, wenn es im Turm zu eng ist. Da es im Schatten des grossen Baumes liegt erweist es sich auch als der kühlste Ort an heissen Tagen.

Die festen Fenstergitter erwiesen sich als zwar wartungsfrei, aber nicht optimal. Manchmal möchte man wirklich ganz aufmachen können und den kühlen Nachtwind hereinlassen, oft wäre eine mückendichte Hülle gut und wenn es stürmt und regnet, sind die davor aufgehängten Plachen nur eine Notlösung. Eine variable Wandöffnung braucht's in Zukunft.

Das Konstruktionskonzept

Also mit Bambus, Nepa-Dach und Kokosholz geht's nicht auf Dauer. Erstes Gebot ist daher eine "ameisenfutterfreie" Konstruktion.
. . . und da fängt das Problem schon an, denn Stahlprofile gibt es in 2 Dimensionen: Winkel 38mm und 24mm von HEA und IPE Profilen hat da niemand etwas je erfahren. Zement, Sand und Kies sind zwar vorhanden, aber von einer Siebkurve hat auch noch niemand was gehört. So bröseln halt die Hohlsteine vor sich hin.

Wellblech gibt es in dünnster Qualität und Superdünn. Bei Sonnenbestrahlung mit idealem Röstfaktor für die Bewohner darunter. . . .

Tja, da ist Innovation gefragt, wenn man sich nicht den Naturgewalten beugen will.

(. . . mehr dazu in Kürze, ich muss jetzt gleich mal Eisensäge und Schweissgerät in die Hand nehmen und einen Prototypen bauen.)



Carport und Eingangsbereich

Eine Lösung war gefragt, damit man nicht nasse Füsse kriegt und der Jeepney im Trockenen bleibt.
Zeichnung des Trägers

Aufrichten 27. Juli 02 des Carport für den Jeepney

Hier die Trägerfertigung und Fundamente:

    

Montage des Vordachs 24. Juli 02
Das Vordach vor dem Hauseingang besteht aus 2 Trägern und schafft eine neue, regengeschützte Eingangszone.


PJ kommt nach Hause und staunt!

dreifels ag