Der Tandemclub CH feierte sein 20-jähriges Bestehen mit einem viertägigen Treffen. Um allen gerecht zu werden, dies ein typischer Tandemanspruch, gab es Touren für die sportlichen Fahrer und solche für Familien. Hier ist der Reisebericht der familienfreundlichen Jubiläumstouren.

Donnerstag 1. August. 41 km. 385 m Aufstieg

Nach einer entspannten Anreise im Familienwagen der SBB (schade nur, dass der 2er-Chariot nicht durch den Eingang des Veloabteils passt) treffen wir den Rest der Gruppe in Bern. Schon bald geht's los auf die erste Tour nach Avenches. Nebst einer attraktiven Landschaft werden wir auch immer wieder mit Infos über die Gegend versorgt, und alle sind sehr bemüht um unser Wohl.

Zum Velofahren ist es sehr heiß, in jedem Brunnen werden die Flaschen gefüllt und die Helme gebadet. Während der Mittagspause können wir uns im Fluss abkühlen. Die Kleinen genießen die Zeit zum sändele (das verstehen hoffentlich auch unsere deutschen Leser) und götsche (mit Wasser spielen, Red.).

Bei der Ankunft in der Jugendherberge Avenches baden wir zuerst mal unsere Beine in der Pferdetränke (Lavoir, Red.) vor dem Haus, um ein wenig abzukühlen. Zum Nachtessen treffen wir dann die sportlichen Teams und sind nun schon fast komplett. Die Wiedersehensfreude ist groß; und wer sich noch nicht kennt, kommt schnell ins Gespräch miteinander.

Freitag. 2. August. 52 km. 475 m Aufstieg

Nachdem Familie Studer, Kathy & Bruno und Rebekka noch zu uns stoßen, sind wir nun komplett. Wir starten wieder bei schönstem Wetter mit hochsommerlichen Temperaturen. Unsere heutige Tour führt uns über wunderschöne Wege via Payerne nach Estavayer, wo wir an einem schönen öffentlichen Strand (gratis, für uns Zürcher sehr ungewohnt!) ein Bad im Bielersee mit sändele am Ufer genießen.

Weiter geht's am Nachmittag dem Neuenburgersee entlang, der nächste längere Halt ist bei Lindas Vater Robert. Nebst kühlen Getränken und Verpflegung gibt es hier sogar eine Outdoor-Bilderausstellung (gemalt vom Gastgeber) in einem verwunschenen Garten.

Samstag. 3. August. 46 km. 335 m Aufstieg

Am Samstag fahren wir um den Murtensee herum, mit einem Abstecher auf den Mont Vully. Die Mittagsrast machen wir im Naturschutzgebiet La Sauge, bevor es dann weitergeht zum ge¬mütlichen Baden am Murtensee kurz vor Murten. Im Städtchen selber werden wir von Lices Bruder aufs Feinste verköstigt und lassen Kathy für ihr Engagement für den Tandemclub für viele weitere Jahre hochleben.

Frisch geduscht treffen sich alle wieder in der Crèperie gleich vor dem Amphitheater in Avenches und staunen, mit welchen interessanten Sachen hier die Galettes und Crèpes gefüllt werden (zum Beispiel Orangenbutter, flambierter Grand Marnier, Lachs, Ei und noch vieles mehr).

Sonntag. 4. August. Fahrt nach Hause oder zum nächsten Bahnhof

Wir fahren an diesem Tag leider nur noch bis nach Murten, weil unsere Vorderbremse dem Mont Vully zum Opfer gefallen ist. Genau vor dem großen Regenunwetter kommen wir beim Bahnhof an und werden hier vom Bahnhofsbeamten darauf hingewiesen, dass wir in diesen Zug kein Tandem einladen dürfen, weil es den Notausgang versperre ... Im Zug treffen wir Verena & Ruedi, auch sie fahren heimwärts Richtung Zürich (nicht dürfen heißt nicht unbedingt, dass man es nicht tut).

Ein sehr schönes, langes Wochenende geht zu Ende, wir sind zufrieden und müde und freuen uns auf ein nächstes Ma!. Vielen Dank an alle, die sich für diese Jubiläumstour engagiert haben:

• Lice, Chlöis und Familie für die Top Organisation der Familientouren (inkl. diverse interessante Informationen über Land und Leute unterwegs, erste Hilfe für defekte Bremsen und interessante Geschichten von Stoker Dorian)
• Rebekka für die Organisation der Unterkunft
• Marie-Theres und Michael für ihr Herzblut und das unermüdliche Engagement für diese Touren und den Tandemclub überhaupt
• Linda und ihrem Vater für den originellen spannenden Zwischenhalt in Portalban
• Isabella und Michael für das Kaufen von kiloweise Schokolade für den Schoggi-Tiger :-)

Diese Fahrzeuge waren dabei: 12 Tandems, 3 Einzelvelos (ein Rennvelo, ein Flyer, ein Liegevelo), 2 Kinder-Anhänger, 1 Dreirad (wurde als Zweirad ans Liegevelo angehängt)

Bericht von Sabine Bieri